Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte des Altertums - S. 21

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Hella» bei Beginn der Perserkrtege. 21 konnte er durch Volksabstimmung, die vermittelst beschriebener Scherben geschah, auf zehn Jahre des Landes verwiesen werden, jedoch ohne daß er an seinem Vermögen und seiner Ehre eine Einbuße erlitt. Hellas bei Beginn der Perscrkriege. § 21. Die griechische Kolonisation. Das griechische Volk hatte in 1lianoerung. den letzten Jahrhunderten einen gewaltigen Ausschwung genommen. Zunächst hatte es sich mächtig nach Osten und Westen ausgebreitet. Die Bevölkerung war stark gewachsen, so daß sie im Mutterlande nicht mehr genügenden Unterhalt sand; zudem verlockten so viele sremde Küsten zur Auswanderung, wo man auf fruchtbarer Erde sich eine neue Heimat begründen konnte. So trat denn ein zweites Zeitalter der Kolonisation ein. Damals wurden auf der Insel Sizilien M e s s a n a und5lolonttn' Syrakus, in Unteritalien, das wegen der Menge der dort gelegenen griechischen Städte den Namen Großgriechenland erhielt, Tarent und viele andere Kolonien, angelegt, die schnell zu Größe, Macht und Reichtum emporblühten. Selbst im südlichen Gallien, dem heutigen Frankreich, ward eine griechische Kolonie gegründet, M a s s a l. i a, das heutige Marseille. Ferner bedeckten sich die Nordküste des Agäischen Meeres und die Gestade des Marmarameeres mit Griechenstädten. Am Bosporus wurde Byzanz, das heutige Konstantinopel, gegründet, welches wegen seiner außerordentlich günstigen Lage sich schnell entwickelte. Endlich wurde das Schwarze Meer von einem Kranze griechischer Ansiedelungen umgeben. Bald gewarnt seine Nordküste, das heutige Südrußland, besondere Wichtigkeit; denn von dort wurden alljährlich große Schiffsladungen von Getreide in das getreidearme griechische Mutterland versandt. § 22. Griechisches Leben. Nun blühte der griechische Handel c'an6<L empor. Schwerbefrachtete Fahrzeuge, welche die Erzeugnisse Ägyptens und der Länder ant Schwarzen Meere, Kleinasiens und des Mutterlandes, Italiens und Galliens an Bord führten, durchkreuzten die Meere und füllten die Häfen der größeren Handelsstädte, wie Korinth, Ägina, Athen, Syrakus, Milet. Zwar schuf die Fahrt über das Meer dem Kaufmann viele Gefahren; Stürme konnten sein Schiff treffen, Seeräuber ihn angreifen, wilde Volkerstämme, zu denen er verschlagen wurde, ihn berauben; aber wenn die Fahrt gelang, so fiel ihm ein reicher Gewinn zu. Mit dem Handel zugleich erblühte das Gewerbe. Vielfach entstanden Fabriken, die indessen nicht®roeit** wie die heutigen Fabriken mit Maschinen betrieben wurden, sondern in denen

2. Geschichte des Altertums - S. 32

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
32 Geschichte der ffiitecficn. eiaot. Mit dem zwanzigsten Jahre wurde der Athener Bürger und erhielt Zutritt zu der Volksversammlung. Mit dem dreißigsten Jahre erhielt er das Recht, sich zu einem Amt wählen oder auslosen zu lassen, in den Rat einzutreten oder als Richter in einem der großen Geschworenengerichte zu sitzen, die immer mehrere hundert Richter zählten. Als Geschworener empfing er eine kleine Geldentschädigung. So war immer ein außerordentlich großer Teil der Bürgerschaft im Dienste des Staates tätig, sei es im Heeres- und Flottendienst, sei es als Geschworene, Ratsherren oder Beamte. Bolksver- Der Volksversammlung stand in allen politischen Fragen die sammlung. Scheidung zu. Natürlich war nie das gesamte Volk anwesend, besonders die Landbewohner wurden häufig durch die Entfernung am Erscheinen verhindert-, es trug nicht zum Besten des Staates bei, daß die niedere städtische Bevölkerung überwog. Mit Gebet wurde die Versammlung eröffnet. Nachdem dann der Vorsitzende einen Gegenstand zur Beratung gestellt hatte, fragte ein Herold, wer reden wolle. Jeder Bürger durfte das Wort ergreifen und auch Anträge stellen; doch trug er auch die Verantwortung für seinen Antrag und konnte, wenn dieser den Gesetzen widersprach, zur Verantwortung gezogen werden. Beaml- Unter den Beamten nahmen die Archonten nicht mehr, wie früher, die oberste Stellung ein. Sie waren nur noch Leiter der Schwurgerichte; ihre übrigen Befugnisse hatten sie verloren. Einer von ihnen, der noch den Namen Archon König trug, hatte den Vorsitz im Areopag. Dieser Gerichtshof hatte an Macht eingebüßt; er besaß nicht mehr das Recht der Oberaufsicht über das politische und private Leben (vgl. § 19), sondern übte nur noch die Blutgerichtsbarkeit aus. Das einflußreichste Amt war jetzt das der zehn Feld Herrn (Strategen). Es ist leicht begreiflich, daß durch die große Machtstellung Athens auch Oonbti und das wirtschaftliche Leben gefördert wurde. Der Piräus wurde jetzt Gewklbe. ^ h^H^ste Handelshafen Griechenlands. Dort lagen immer zahlreiche Schiffe, die Getreide von den Küsten des Schwarzen Meeres oder Linnen und feingewebte Gewänder aus dem Orient oder Wein, Früchte, Fische, auch Sklaven herbeigeführt hatten; andere Schiffe wieder wurden mit athenischen Waren, mit Ol, Vasen und Krügen, Lederwaren, Waffen und anderen Metallarbeiten belastet, um sie in die Ferne zu führen. Infolgedessen erblühte das G e w e r b e; die Fabriken vermehrten sich, der Wohlstand wuchs, freilich stieg auch die Zahl der Sklaven, die nicht viel geringer war als die der Bürger. Sie wurden meist milde behandelt, waren aber rechtlos und konnten verkauft werden wie irgend ein anderer Besitz.

3. Geschichte des Altertums - S. 54

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
54 Geschichte der Römer. diesseitige Gallien, weil es von gallischen oder keltischen Stämmen bewohnt war, die aus dem heutigen Frankreich über die Alpen hinüber-»ittrlltalien. gekommen waren. An der Westküste folgte darauf die von dem Arno und dem Tiber durchströmte Landschaft Etrurien, von den Etruskern oder Tyrrhenern bewohnt, dem ältesten Kulturvolk Italiens, das sich früh an städtisches Leben gewöhnte, Gewerbe und Handel trieb, Reichtum und Macht gewann und einst das nach ihm benannte tyrrhenische Meer mit seinen Schiffen beherrschte. Noch sind in der Nähe der Etruskerstädte viele Gräber edler Geschlechter erhalten, und ganze Museen hat man mit Tongefäßen, Bronzearbeiten und goldenen Schmucksachen gefüllt, die von Künstlern und Handwerkern dieses Volkes herrühren. Weiter südlich lag Latium, das Land der Latiner; hier wurde wenige Meilen oberhalb der Tibermündung Rom gegründet. Die Latiner gehörten zu dem Volksstamm der I t a l i k e r, dem auch die nördlich, östlich und südöstlich der Latiner wohnenden umbrisch-sabellischen Stämme angehörten, meist derbe, kriegerische Gebirgsvölker, die vorzugsweise Viehzucht trieben, in Dörfern wohnten und wenig Städte hatten. Der nördlichste dieser Stämme war der der U m b r e r, an den sich nach Süden zu die Sabiner und ihre Tochterstämme, die sabellischen Völker anschlossen; unter diesen sind vor allen die Samniter zu nennen. Antrritalien. nach Unteritalien wohnten die Stämme der Italiker; aber hier bedeckten sich seit dem achten Jahrhundert die Küsten mit den Ansiedlungen der Griechen, nach denen man diesen Teil des Landes Groß-Griechen-land nannte. Durch Ackerbau und Viehzucht, Gewerbe und Handel blühten diese empor und vermittelten den Ureinwohnern eine höhere Kultur, ihnen verdankten die Italiker insbesondere die Kenntnis der Buchstabenschrift. Insel». § 56. Die Inseln. Die größte der italischen Inseln ist das dreieckig geformte Sizilien, das nur durch die schmale Meerenge von Messina vom Festlande getrennt wird; an 'seiner Ostküste erhebt sich der gewaltige Vulkan Ätna. An den Gestaden Siziliens hatten schon die Phönizier Handelsniederlassungen gegründet. Später fiel der größere, östliche Teil der Insel den Griechen zu; die Westspitze dagegen kam in den Besitz Karthagos, der großen und reichen Pflanzstadt der Phönizier, die an der Küste Afrikas Sizilien gegenüber lag. S a r d i n i e n und K o r s i k a spielen in der Geschichte des Altertums eine unbedeutende Rolle. Neben ihnen ist noch das erzreiche Elba an der etruskischen Küste zu erwähnen.

4. Geschichte des Altertums - S. 68

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
68 Geschichte der Römer. libyschen Stämme, sondern ein großer Teil der Nordküste Afrikas, das westliche Sizilien, ferner Sardinien und Korsika, dazu die Südküste Spaniens waren den Karthagern untertan. Die Verfassung der Stadt war aristokratisch. Die Macht war bei den Inhabern der großen Handlungshäuser, die ein fürstliches Vermögen hatten, die ihre befrachteten Schaffe von Hafen zu Hafen segeln ließen und die zugleich die fruchtbaren und wohlangebauten Fluren südwestlich und südlich von der Hauptstadt besahen und von hörigen libyschen Bauern bearbeiten ließen. «amagouiid So war Karthago ein geldreicher See- und Handelsstaat; seine Stärke beruhte aus seiner Flotte; seine Heere bestanden aus geworbenen Söldnern und der leichten Reiterei, welche von den unterworfenen afrikanischen Völkern gestellt wurde. Rom dagegen war eine Landmacht; es war vorzugsweise ein Ackerbaustaat, denn die Bevölkerung Italiens bestand zumeist aus freien Bauern. Rom verfügte bei weitem nicht über die gleichen Geldmittel wie Karthago; seine Flotte war nur schwach und seine Reiterei der karthagischen nicht gewachsen. Seine Stärke beruhte vielmehr auf seinem Fußvolk; und zwar bestanden die römischen Legionen nicht aus Söldnern, sondern gingen hervor aus einer wehrpflichtigen und kriegstüchtigen Bevölkerung, einem Volk in Waffen. § 73. Der Verlauf des Krieges. Der Kampf entspann sich um die Insel S iz i l i e n, deren Westspitze in der Hand der Karthager war und wo jetzt auch die Römer Fuß zu fassen suchten. Es gelang ihnen, sich der Stadt Messanazn bemächtigen, die durch ihre Lage an der Meerenge von größter Bedeutung war und nach deren Besitz auch die Karthager strebten. In dem nun entstehenden Kriege schloß sich H i e r o, der Tyrann von Syrakus, an die Römer an; und diese drangen allmählich auf der Insel vor. Um aber die Karthager zu überwinden, brauchten sie eine Seemacht. So bauten sie denn eine Flotte von Fünfruderern, d. h. von Schiffen, die fünf Ruderreihen übereinander hatten. Da sie sich aber wohl bewußt waren, daß in der Schnelligkeit der Bewegungen, in den Künsten des Anrennens und Anbohrens ihnen die Gegner unbedingt überlegen seien, so wandten sie eine Erfindung des Konsuls D u i l i u s, des ersten Admirals der Römer, an, die geeignet war die Seeschlacht gleichsam in eine Landschlacht zu verwandeln; sie versahen ihre Schiffe mit Enterhaken, die aus das feindliche Schiff hinabgelassen wurden, und Enterbrücken, auf denen ihre Soldaten hinüberdringen konnten. Erefieg von Dieser Erfindung verdankte es Duilius, daß er bei M y l ä, westlich von ar*Iä" Messana, 260 einen glänzenden Seesieg erfocht. wäjtn Als sich trotz dieses Sieges der Krieg ohne Ergebnis hinzog, ent-

5. Geschichte des Altertums - S. 6

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
6 Geschichte der Griechen. sollten. An geeigneten Stellen legte er Festungen an. Seine Residenzen waren S u sa, P e r se p o l i s, B a b y l o n und das in Medien liegende Ekb atana. Darms sicherte den Frieden und schützte das Recht. Damit königliche Befehle auch in die entfernteren Teile des Reiches möglichst schnell überbracht werden könnten, wurde eine Post eingerichtet; nach Sardes wurden Nachrichten von Susa aus binnen sieben Tagen übermittelt. Der Wie seine Vorgänger ging auch Darms darauf aus, sein Reich durch tzcythenzug. Eroberungen auszudehnen. Um die Scythen zu unterwerfen, ein Nomadenvolk, das in dem südlichen Rußland wohnte, überschritt er den Bosporus und ging über die Donau. Aber die Scythen stellten sich nicht zur Schlacht, sondern wichen in ihre Steppen zurück, wo das nachfolgende Perserheer bald von Mangel und Not überfallen wurde. So mißlang denn der Feldzug. Ja, das Heer wäre vielleicht vernichtet worden, wenn die griechischen Fürsten, die mitgezogen und zur Bewachung der Brücke zurückgelassen worden waren, dem Rat eines unter ihnen, des Miltiades, gefolgt wären und die Brücke afo gebrochen hätten. Geschichte der Griechen. Griechenland. § 8. Der Landescharakter. Griechenland oder Hellas, das Land der H el l enen, wie dies Volk sich selbst nannte, ist der südliche Teil der Balkanhalbinsel und wird im Osten vom ägäischen, im Westen vom ionischen Meere begrenzt. Es ist ein Land von geringer Ausdehnung, da es auch mit Einschluß der benachbarten Inseln nur etwa den Umfang des König-Das Meer, reichs Bayern hat. Durch tiefe Meereseinschnitte gegliedert, ist Griechenland reich an Buchten, an Häfen, an vorgelagerten Inseln; es gibt wenige Punkte in Griechenland, die mehr als eine oder zwei Tagereisen vom Meere entfernt sind. So wurden denn die Griechen früh ein seefahrendes Volk, dessen Schiffer und Kaufleute fremde Gestade aussuchten. Die O st -füfte ist hafenreicher als die Westküste, und eine Jnselbrücke verbindet sie mit der Küste von Kleinasien; dies hat zur Folge gehabt, daß die Griechen früh nach jenen Gestaden hinübergewandert sind. Griechenland ist ferner Da« Gebirge, «in Land zahlreicher, hoher und steiler Gebirge, zwischen denen sich Fluß-

6. Geschichte des Altertums - S. 98

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
98 Geschichte der Römer. Iii. Die römische Kaiserzeit. 30 v. Ehr. bis 476 n. tzhr. Das julische Kaiserhaus. 30 v. Chr. bis 68 it. Chr. Ankums § 107. Aufluftns. Die Aufrichtung der Kaiserherrschaft war ein 30u i?.%r8groj3e§ Glück für das von inneren Zwistigkeiten und Bürgerkriegen zerrüttete römische W e l t r e i ch, das ihr die Herstellung des W e l t f r i e d e n s, der Sicherheit und Ordnung verdankte. Jetzt erst konnte der Bürger wieder ungestört seiner Arbeit und seinem Erwerb nachgehen, der Kaufmann ohne Furcht seine Straße ziehen; auch die Wissenschaft und die Dichtkunst konnten noch einmal aufblühen. Eine Weltkultur entstand; und es ist eine eigenartige Fügung, daß eben zur Zeit des Augustus zu Bethlehem in 3 übet Jesus Christus, bet Weltheiland, geboren ward und in den dar ms folgenden Jahrzehnten zu der W e l t r e l i g i o n, dem Christentum, betj erste Grund gelegt wurde. Als Friedensbringer besonders ist Octavian, der nun den Namen A u g u st u s, d. h. der Erhabene, annahm, von dem dankbaren Volke und von den Dichtern verherrlicht worden. Dabei erhielt er, soweit es möglich war, die Formen der Republik. Er nannte sich nicht König; einen Teil der Macht überließ er auch ferner dem Senat, der jedoch in der folgenden Zeit mehr und mehr an Bebeutung einbüßte. Den Kern der Gewalt indessen hielt er fest in seiner Hand. Uber die Legionen führte et selbst den Oberbefehl; et wies ihnen an den Grenzen ihre Standquartiere an, um das Reich gegen äußere Feinde, zumal gegen Germanen und Partyer zu schützen. Die Ruhe in Rom sicherte et durch Schaffung einer kaiserlichen Garde, der Prätorianer. Germanen- Kriege sind unter ihm fast nur gegen die Germanen geführt Zrte0c- worden. Gegen diese fochten seine beiden Stiefsöhne Tiberius und Drusus, die Söhne seiner Gemahlin Lima aus erster Ehe. Der letztere fand in Germanien seinen Tod. Tiberius, der nach ihm den Oberbefehl am Rhein übernahm, erreichte durch eine kluge Politik, daß ein beträchtlicher Teil der Stämme Nordwestdeutschlands unterworfen wurde; aber fein Noch; 9. «. Chr.folger Varus erlitt im Jahre 9 n. Chr. in der Schlacht im Teutoburger Walde durch die von Atminius geführten Germanen eine furchtbare Niederlage. Seitdem gab Augustus den Gedanken an die Eroberung Germaniens auf und begnügte sich mit der Rheingrenze. Inneres Im übrigen war Augustus ein Ftiedenskaiset. Der wachsen en *e6,ment- Annut suchte er durch großartige Geldgeschenke und durch Anlage von Kolonien zu steuern, die Provinzen schützte er gegen Willkürhandlungen der Beamten, er legte Straßen an und suchte den Handel zu beleben, Rom

7. Das Altertum - S. 7

1907 - Leipzig : Voigtländer
5. Die Länder der Semiten. § 6. Die Babylonier und Kssyrer. 7 2. Babylonien, am Unterlauf beider Ströme, 3. Assyrien, östlich vom oberen Tigris. § 6. Die Babylonier und Assyrer. 1. Land und Volk, fluch in Den fruchtbaren Tälern der Zwillingsströme Euphrat und Tigris entwickelte sich eine hohe Kultur. Die früheren Bewohner des unteren Stromlandes wurden von semitischen Stämmen besiegt; doch nahmen die Sieger die Kultur der Besiegten an. In der (Ebene am Unterlauf der Ströme entstand dann das Reich der Babi)Ionier, in der Berglandschaft östlich vom oberen Tigris das Reich der Assyrer. 2. Religion und Bildung. Die Religion beider Völker war besonders Gestirndienst, ihr fjauptgott der Sonnengott Bel, d. i. Herr. Die Tempel waren terrassenartig abgestufte Türme, die wohl zugleich als Sternwarten dienten. Den Gottesdienst besorgte der Priester st and. Sie besaßen schon reiche astronomische Kenntnisse, so daß Babylonien als die Heimat der Astronomie gilt, fluch trieben sie Sterndeuterei (Astrologie), die auf dem Aberglauben beruht, daß die Stellung der Sterne das Schicksal der Menschen bestimme. Sie gebrauchten die Keilschrift*), die gewöhnlich auf Tontafeln eingeritzt wurde. 3. Ackerbau, Gewerbe und Handel. Der Ackerbau des Landes war sehr ergiebig, da die fleißigen (Einwohner Me Überschwemmungen der Ströme durch Dämme, Kanäle und Teiche zu regeln verstanden. Richt minder geschickt waren sie in der Weberei; babylonische Mäntel und Teppiche waren im ganzen Morgenlande berühmt. Sie trieben lebhaften Handel, teils zu Lande mit Karawanen, teils auf dem (Euphrat, *) Assyrische Keilschrift: -<-< >> Ttt Tt Ttt T V Tf <T3= sibä a uma ma i na ka scha a di sibä uma ina kaschädi £Ttt= * tttt et tlt -T<T tttt= Hf- fceh u sehe ssi ma summatu issuru u masch schir uschessima summatu umaschschir — Als der siebente Tag herankam, da ließ ich eine Taube heraus und ließ (sie) los. (Bus der babylonischen Sintsluterzählnng.) Volk Religion Bildung kickerbau Weberei Handel

8. Das Altertum - S. 10

1907 - Leipzig : Voigtländer
10 Das Altertum. Die Semiten. Karawanen-blühend und mächtig geworden. Bedeutend war auch ihr Karawanenhandel nach Arabien, Ägypten, Babylonien und Indien. Gewerbfleitz 3. Gewerbfleitz und Bildung. Der Handel führte die Phönizier zur Gewerbtäügkeit. Sie verstanden sich trefflich aus die Gewinnung undbearbeitungder Metalle, aus die Weberei, die Purpur-Bildung färb er ei und die Glasbereitung. Lie besaßen eine leicht verwendbare Buchstabenschrift und waren als Kaufleute vorzügliche Rechner. Durch ihren Handel brachten sie dem Idesten morgenländische Bildung; aber sie selbst haben zur Forderung von Wissenschaft und Kunst nur wenig getan, denn alles diente bei ihnen dem Nutzen. Religion 4. Religion und Sittlichkeit der Phönizier standen deshalb auf niedriger Stufe. Huch sie verehrten den Sonnengott, der bei ihnen Baal hieß, verschiedenen Göttern ward mit wüsten Gebräuchen gedient; dem Feuergott Htoloch brachte man Knaben zum (Dpfer. phönizische Genuß-simichkeit sucht, Habgier, Grausamkeit und Untreue waren übel berüchtigt. § 9. Geschichte der Phönizier. Staatswesen 1. Der phönizische Städtebund. Das Staatswesen der Phönizier war locker. Jede ihrer Städte bildete ein Gemeinwesen für sich; doch schlossen sie zu gegenseitigem Schutze einen Städtebund, dessen Haupt erst Sidon, dann Tyrus war. In Tyrus herrschte um 950 v. (Ehr. Königsimmkönig hirarn, ein Freund des Königs Salomo (1. Buch der Könige, 950 Kap. 5). Der Altstadt Tyrus gegenüber entstand auf einem Felseneiland Neu-Tyrus, das von allen phönizischen Städten die mächtigste und glänzendste wurde. Die Bibel nennt es den „Markt der Völker", seine Kaufleute „Fürsten", seine Händler „die reichsten der Erde". 5rembi,em 2. phönizien unter frremdetr Herrschaft. Durch Sargon kam ,diaft phönizien unter die Herrschaft b er R ffi) r er (§ 7, 2), durch Nebukad-nezar unter die Herrschaft der Babylonier (§7, 3). Durch (Eijrus kam es zum perserreiche; die phönizischen Schiffe bildeten nun den Kern der persischen Seemacht. § 10. Die Israeliten (Karte Ii). Die l. Das Volk. Die Israeliten entstammten einer Familie, die sich patr,ard)en 5en ©iduben an einen hehren (Bottesgeist trotz heidnischer Um-3sraei in gebmtg bewahrte. In Ägypten wuchs die Nachkommenschaft der Ru^ugtus Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob zu einer größeren Menge heran; äönit aber erst durch den Auszug aus der ägyptischen Knechtschaft

9. Geschichte des Altertums - S. 30

1889 - Wiesbaden : Kunze
30 Erster Abschnitt. sein Sohn Psammenit durch den Perserkönig Kamb^ses bei Pelüsium 525 vollständig besiegt. Ägypten verlor seine Unabhängigkeit und blieb trotz mehrfacher Befreiungsversuche eine Provinz des persischen Reiches bis Alexander der Große es 332 seiner Herrschaft unterwarf. §. 6. Die n V mul l|Tijrev. 1. Das altbabylonische Reich 2200—1250 v. Chr. Das Stufenland Mesopotamien in Vorderasien wird von dem Euphrat und Tigris, welche auf dem armenischen Hochgebirge entspringen, in weitem Bogen umschlossen und geht nach Sütz-osten in die Ebene Slnear, wie sie in der Bibel genannt wird, über. Diese von Regen wenig befruchtete Ebene wird alljährlich, wenn der Schnee auf den Bergen Armeniens schmilzt, von dem Euphrat und Tigris überflutet und erlangt dadurch eine ungewöhnliche Fruchtbarkeit. Daher hatten sich schon im frühesten Altertum semitische Völker in derselben niedergelassen, feste Ansiedelungen gegründet und durch Anlegung von Dämmen, Kanälen, Teichen und Schöpfwerken der Überschwemmung eine möglichst weite Ausdehnung gegeben. Waren die Fluten zurückgetreten, so wurde die Aussaat gehalten, und der Boden lohnte die Arbeit durch zwei- bis dreihundertfältige Frucht. Ertrug unsere Getreidearten, die von dort nach Europa eingeführt wurden, und brachte außerdem Hirse, Dattelpalmen und edle Obstsorten hervor. Um 2200 v. Chr. wanderte von Norden her das semitische Nomadenvolk der Chaldäer in die Ebene Sinear ein, gründete daselbst ein Reich und erbaute als Hauptstadt Babylon oder Babel zu beiden Seiten des Euphrat, die Volk und Reich in der Folge den Namen lieh. Als Gründer von Stadt und Reich nennt die Bibel Noahs Urenkel Nimrod, „der fing an ein gewaltiger Herr zu fein auf Erden und war ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn." Die chaldäischen Könige Babylons suchten ihren Ruhm in großen Bauten und Anlagen. Sie errichteten gewaltige Tempel und Paläste und führten große Wasserbauten aus, die teils der Bewässerung des Landes, teils der Schiffahrt, besonders der Verbindung des Euphrats und Tigris dienten. Dadurch entwickelte sich früh ein bedeutender Handel, und das Volk stieg zu Wohlstand und Bildung auf. Als es aber in der Folge in Üppigkeit und Schwelgerei ausartete, wurde das babylonische Reich 1250 v. Chr. von den Assyrern unterworfen. 936^38

10. Geschichte des Altertums - S. 36

1889 - Wiesbaden : Kunze
36 Erster Abschnitt. aller großen Bauten in Babylon, das Volk in späterer Zeit der Se-miramis zuschrieb. Die hängenden Gärten hatte Nebukadnezar seiner medischen Gemahlin Anytis zu Liebe neben seinem Palaste angelegt, um ihr in der babylonischen Ebene einen Ersatz für die verlassenen Berge und Parkanlagen ihrer Heimat zu bieten. Sie waren 130 m lang und breit und stiegen auf hohen Bogengängen terrassenförmig bis zu einer Höhe von 65 m auf. Die Bogen waren mit Stein- und Asphaltplatten belegt und mit Erde so hoch beschüttet, daß die stärksten Bäume darin Wurzel schlagen konnten. Pumpwerke beförderten das Wasser des Euphrat bis zur obersten Terrasse, welche eine weite Aussicht über die Stadt und die Ebene bot. Die Blüte, welche das neubabylonische Reich unter Nebukadnezar erlangt hatte, war nicht von Dauer. Seine Nachfolger verweichlichten und arteten in Schwelgerei und Grausamkeit aus, sodaß die Macht des Reiches rasch verfiel. Der dritte Nachfolger und letzte König Nabon^tus 555—538, den die Bibel Belsazar nennt, verbündete sich zwar mit dem König Krösus von Lydien gegen die von den Persern unter Cyrus drohende Gefahr, wurde aber nach dem Untergang des lydischen Reiches von Cyrus in Babylon belagert. Nach Ableitung des Euphrat wurde die Stadt 538 in einer Nacht, während die Einwohner ein Fest feierten, eingenommen. Der König wurde getötet und Babylon eine persische Provinz. Belsazar. Nach der Erzählung der Bibel (Daniel 5) feierte Belsazar in Babylon mit seinen Großen ein Fest und ließ während des prunkenden Mahles die von Nebukadnezar aus dem Tempel zu Jerusalem weggenommenen goldenen und silbernen Gefäße holen, um zum Hohn daraus zu trinken. Als dies aber geschah und Loblieder auf die Götzen erklangen, erschien plötzlich eine Menschenhand und schrieb dem Leuchter gegenüber auf die getünchte Wand die Worte: „Mene, Tekel, Upharsin“. Der König gewahrte die Hand und erbleichte. Die Wahrsager konnten die Zeichen nicht deutelt. Da wurde der gefangene Prophet Daniel herbeigeholt. Dieser legte die Schrift dahin aus, daß Belfazars Tage gezählt seien; Gott habe ihn, da er sich wider denselben erhoben, gewogen und zu leicht befunden und sein Reich den Medern und Persern überantwortet. Noch in derselben Nacht drangen die Perser in die Stadt ein, und Belsazar wurde umgebracht. 4. Die Kultur der Babylonier und Assyrer. Handel und Gewerbe. Wie durch ihre Abstammung so waren sich die Babylonier und Assyrer auch in ihrer Kultur verwandt. Die Fruchtbarkeit des babylonischen Landes und seine Lage an zwei großen Strömen und dem persischen Meerbusen, in der Mitte zwischen Indien und dem Mittelmeer, wies die Babylonier früh auf den Handel hin und machte Babylonien zum Mittelpunkt eines großartigen Handelsverkehrs zwischen Vorder- und Hinterasien. Von allen Himmelsrichtungen
   bis 10 von 1114 weiter»  »»
1114 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1114 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 19
2 0
3 15
4 590
5 27
6 45
7 10
8 5
9 126
10 58
11 172
12 0
13 2
14 319
15 26
16 9
17 21
18 1
19 14
20 81
21 4
22 73
23 210
24 48
25 4
26 218
27 1
28 3
29 133
30 4
31 1
32 3
33 27
34 1
35 1
36 6
37 31
38 62
39 179
40 0
41 1
42 1
43 19
44 15
45 265
46 6
47 4
48 44
49 58

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 478
1 1579
2 4425
3 1070
4 1114
5 25
6 212
7 92
8 95
9 3108
10 6
11 237
12 306
13 2247
14 3941
15 387
16 2623
17 5913
18 27
19 351
20 123
21 470
22 4397
23 3468
24 80
25 2336
26 773
27 143
28 855
29 24
30 393
31 5009
32 233
33 925
34 41
35 1776
36 755
37 95
38 76
39 779
40 103
41 1835
42 491
43 4337
44 43
45 2260
46 348
47 558
48 128
49 267
50 207
51 71
52 1626
53 2195
54 507
55 9096
56 225
57 28
58 61
59 1168
60 92
61 53
62 15
63 5497
64 38
65 2658
66 1887
67 92
68 2121
69 118
70 477
71 3571
72 2036
73 26
74 33
75 784
76 1106
77 1197
78 24
79 209
80 89
81 151
82 1874
83 183
84 163
85 54
86 122
87 1032
88 2639
89 1780
90 140
91 1147
92 6426
93 100
94 986
95 595
96 38
97 52
98 3020
99 165

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 15
1 20
2 0
3 8
4 0
5 37
6 10
7 8
8 1
9 0
10 1
11 21
12 6
13 1
14 0
15 27
16 1
17 0
18 6
19 41
20 2
21 0
22 136
23 9
24 7
25 4
26 0
27 77
28 2
29 10
30 1
31 0
32 8
33 23
34 9
35 0
36 1
37 67
38 0
39 98
40 0
41 0
42 0
43 44
44 1
45 1
46 3
47 15
48 0
49 1
50 12
51 4
52 181
53 4
54 284
55 0
56 20
57 0
58 2
59 20
60 17
61 0
62 89
63 31
64 5
65 2
66 0
67 0
68 2
69 0
70 1
71 3
72 1
73 2
74 25
75 9
76 0
77 0
78 4
79 0
80 15
81 43
82 7
83 18
84 0
85 63
86 1
87 0
88 0
89 6
90 2
91 92
92 3
93 0
94 2
95 8
96 0
97 0
98 5
99 23
100 4
101 6
102 3
103 2
104 11
105 62
106 0
107 34
108 197
109 7
110 8
111 3
112 6
113 34
114 16
115 137
116 1
117 0
118 0
119 20
120 54
121 5
122 13
123 7
124 7
125 9
126 272
127 276
128 13
129 49
130 0
131 13
132 1
133 81
134 14
135 1
136 92
137 16
138 123
139 2
140 1
141 1
142 29
143 8
144 0
145 290
146 102
147 4
148 14
149 45
150 0
151 3
152 4
153 0
154 23
155 8
156 3
157 2
158 0
159 11
160 10
161 0
162 55
163 23
164 3
165 174
166 44
167 12
168 10
169 6
170 1
171 0
172 25
173 56
174 0
175 38
176 1
177 54
178 3
179 13
180 2
181 40
182 14
183 74
184 5
185 18
186 76
187 11
188 247
189 124
190 14
191 1
192 41
193 37
194 3
195 2
196 4
197 4
198 0
199 3